Samstag, 27. Mai 2006

winke-winke

das bienenkind macht "winke-winke".
seit ein paar tagen.
und zwar zu bäumen, sträuchern, vögeln, aus dem kinderwagen heraus auch zu vorbeihuschenden passanten und radfahrern (einer hätte beim versuch des zurück-winkens beinahe die balance verloren...), zum fenster, zur tür, zum plakat an der wand.
aber auch zu uns, den stolzen bieneneltern.
sogar auf aufforderung.
ein prachtkerlchen.

Dienstag, 23. Mai 2006

dinge, die in einem haushalt mit einjährigen kindern niemals fehlen dürfen

die bienenmama ist wieder halbwegs fit und gibt ein paar nützliche tipps:

mit hilfe dieses kleinen, aber feinen, ganz banalen dingsda kann man wahrhaftig literweise rotze zutage fördern...
wenn man in sichtweite des bienenkindes damit herumhantiert, kann das kindlein mit heftigen ich-werf-mich-im-stuhl-hin-und-her-und-weine-und-schreie-anfällen reagieren, um einen dann nach erfolgter absaugung glückselig anzustrahlen und zu glucksen, weil es mal wieder für ein paar minuten frei atmen kann.
im moment meine tagesbeschäftigung.
ganz wichtig in der erkältungsbekämpfung bei kleinkindern sind auch zaubertropfen und heile-heile-zäpfchen.
alles muss einen besonders schönen, klangvollen namen haben und spielerisch-witzig verabreicht werden (obwohl einem manchmal gar nicht danach ist...).
erst wird z.b. bei der stoffmaus fieber gemessen, anschließend beim bienenkind.
das folienpapier von den zäpfchen knistert so schön.
die zaubertropfen kommen von oben zum bienenkind geflogen und machen sssssssssuuuuummmmmmmmmm...

gebären

aus meiner am 17. mai gefundenen "schatzkiste":

maßlos ist das wachstum der bäume und gräser
im frühjahr.
ohne unterlaß fruchtbar
ist der wald, sind die wiesen, die felder.
und es gebiert die erde das neue
ohne vorsicht.

bertolt brecht (1931)

Sonntag, 21. Mai 2006

ängste

die nacht von freitag auf samstag gestaltete sich aufreibend.
um 3 uhr wurde ich davon wach, wie mein kind in seinem bettchen weinte und nach mir rief. messung mit dem fieberthermometer ergab: 39,4 grad.
erneut ein zäpfchen, tee kochen, wadenwickel machen.
da zu dem fieber noch eine art merkwürdige hechelatmung hinzukam, waren wir kurz davor den notarzt zu rufen.
seit mein kind auf der welt ist, hab ich nicht solche ängste ausgestanden.
möchte ich auch nie mehr.
gottseidank atmete er wieder einigermaßen normal, als die wirkung von paracetamol und wadenwickeln einsetzte.
das sonst so große, fröhliche, quirlige kind war völlig apathisch und ließ sich im wiegegriff herumtragen wie ein zwei wochen alter säugling. das kleine köpfchen rot und glühend, die augen ganz groß.
um 6 fiel es dann schließlich in einen komatösen, mit tiefen seufzern durchsetzten schlaf und schlief sich bis 10 uhr morgens einigermaßen gesund.
seit heute kein fieber mehr, hallelujah.

nun ist die bienenmama krank.

Freitag, 19. Mai 2006

heile heile

zur tennisballgroßen schwellung am beinchen (impfstelle) ist fieber dazugekommen.
schon letzte nacht hörten wir das bienenkind schnorcheln und wiederholt nach luft schnappen, was zu guter letzt in einer nächtlichen schrei-orgie gipfelte. die bieneneltern kamen insgesamt auf ungefähr drei stunden nachtschlaf. das erinnert an alte zeiten.
heute im laufe des tages lief die rotze so schnell, dass ich mit wischen und absaugen gar nicht mehr hinterher kam. hinzu gesellte sich übermäßiger speichelfluss, vom ersten ans licht drängenden backenzahn verursacht (der bereits seine höckerchen sehen lässt).
weißliche spuren zogen sich durchs wohnzimmer.
heute abend dann fast 39 fieber. das bienenkind erhielt das erste zäpfchen seines lebens, hat aber davon nix bemerkt, weil es damit beschäftigt war, mit seiner blauen zahnbürste der kleinen stoffmaus die zähne zu bürsten und dabei unbeschreibbare (rotz-)laute auszustoßen.
beim eintröpfeln der nasentropfen furchtbares geschrei. danach ein unglaublicher "was-stellst-du-hier-eigentlich-mit-mir-an"-blick. so gucken kann nur er. ein blick, der skeptisch-wissend-fragend-hintersinnig-frech-beleidigt zugleich ist.

das schlimme ist ja nicht das krank-sein. das schlimme ist, dass er nicht weiß, dass man ihm aus diesem krank-sein helfen will, dass man es "gut" meint.

bitte, liebes paracetamol, mach "heile-heile".

heile heile segen,
drei tage regen,
drei tage sonnenschein,
wird schon wieder besser sein.

Donnerstag, 18. Mai 2006

wer suchet, der findet

gestern abend beim suchen nach bestimmten dokumenten fiel mir ein geschenk in den schoß – eine liebevoll gestaltete mappe meiner freundin, mir vor sieben jahren zu weihnachten geschenkt.
darin viele gedichte, zitate, gedanken.
ein schatz.
nochmals vielen dank, sonne.

einen teil des schatzes will ich jetzt hier mal ans licht setzen:

so setzen alle zusammen,
jeder auf seine weise,
das tägliche leben fort,
mit oder ohne nachdenken;
alles scheint seinen gewöhnlichen gang zu gehen,
wenn man auch in ungeheuren fällen,
wo alles auf dem spiele steht,
noch immer so fortlebt,
als wenn von nichts
die rede gewesen wäre.

goethe, wahlverwandtschaften

Mittwoch, 17. Mai 2006

wumm-wumm

einen brief habe ich heute eingesteckt, mitsamt meinem herzen, das vorher wie wild pochte.
als der brief im kasten war, war ich versucht, durch den schlitz hineinzugreifen und es herauszuholen, mein hämmerndes herz.
jetzt ist es wieder am rechten fleck, aber sorgt doch dafür, dass die gedanken kräftig durcheinander gewirbelt werden.
nun kann sich alles ändern.
oder auch nicht.
auflösung folgt.

das bienenkind hat heute bei seiner fünften impfung zum fünften mal mörderlich gebrüllt.
ich kann es ja sooo gut verstehen.
an der einstichstelle leuchtete mir heute ein blutroter fleck entgegen, den ich jetzt mal als harmlos einstufen möchte. man will sich ja nicht immer verrückt machen.
will man.
jawohl.
ansonsten war der kinderarzt zufrieden, was will das mutterherz mehr.
der schrecken der u6 ist vergessen.
die u7 soll die schlimmste sein, wurde mir heute gesagt.
nun denn, *bienenkönigin reibt sich die hände*, die schaffen wir auch noch.

Montag, 15. Mai 2006

die kleinen lügen im detail

lied mit zwei strophen

die eigenen kinder zu lieben
darf nicht abgelehnt werden.
auch dann nicht,
wenn da etwas lebt und heranwächst,
von dem man feststellt:
es war sehr anders gemeint!
die frage ist außerdem,
wie weit man da überhaupt
zu etwas berechtigt ist
über die verabreichung von vitaminen
und den ankauf von kleidung
hinaus.

die eigenen eltern zu lieben
darf nicht abgelehnt werden.
auch dann nicht,
wenn da etwas lebt und geld zählt,
von dem man feststellt:
ich habe damit nichts gemein!
die frage ist außerdem,
wie weit man überhaupt
zu etwas berechtigt ist
über das abverlangen von geld
und die kleinen lügen im detail.

christine nöstlinger

Freitag, 12. Mai 2006

noch mehr gespräche über das ende

heute, wieder mal auf dem weg zum zahnarzt, wurde ich ungewollt ohrenzeugin eines gesprächs zwischen einem alten mann im rollstuhl und dem zivi, der den alten mann – ich nenne ihn mal liebevoll-unkritisch „opa“ – im rollstuhl richtung ärztehaus schob:

OPA: war schon eine schwere zeit, so allein im krankenhaus.
ZIVI: ja, das kann ich mir vorstellen.
OPA: die schwestern waren aber sehr nett.
ZIVI: ja.
OPA: aber…
ZIVI: ja?
OPA: ich versteh gar nicht…
ZIVI: wir sind gleich da.
OPA: warum meine tochter nicht gekommen ist…
ZIVI: sie ist nicht gekommen?
OPA: sie wollte mich doch besuchen.
ZIVI: vielleicht hat sie es nicht geschafft. vielleicht war der weg zu weit.
OPA: sie arbeitet doch im krankenhaus.
ZIVI: sie arbeitet im krankenhaus?
OPA: ja.
ZIVI: im selben krankenhaus?
OPA: ja. oben in der verwaltung.
ZIVI: (verlegen) so, jetzt sind wir da.
OPA: zwei wochen lang. kein einziger besuch…

so etwas regt die phantasie an. ist die tochter kalt und unbarmherzig, grausam zu ihrem vater? oder war der vater grausam zur tochter und wird deswegen von ihr ignoriert? oder kann sie den anblick ihres vaters im rollstuhl nicht ertragen? möglicherweise kann sie überhaupt keine kranken menschen sehen und hat deswegen ihren krankenschwester-job an den nagel gehängt und ist in die verwaltung gegangen, weit weg von allen schlimmen gerüchen und jeder art des siechtums?
und: wenn ich alt und krank bin, wer pflegt mich dann? wer erbarmt sich meiner? muss mich auch ein zivi im rollstuhl herumfahren? oder wird mein kind dies tun? werden mich meine kinder im krankenhaus besuchen? kann ich es von ihnen überhaupt verlangen?

Sonntag, 7. Mai 2006

plane mit, arbeite mit, regiere mit

ich plane, mir für die neue woche, die in einer stunde beginnt, einen plan zu machen.
die letzte woche war planungstechnisch katastrophal, die vorletzte woche ebenso.
das muss besser werden.
dabei ist das bienenkind so aufgeräumt wie nie, obwohl sich seit ca. einer woche zwei weintraubengroße schwellungen am zahnfleisch zeigen, und zwar dort, wo später mal die backenzähne sein werden. aber er meckert nicht, sondern er redet nur noch mehr als sonst ohnehin schon.
das sind die mutter-gene.
naja, irgendwas muss er ja von mir haben.
zurück zum plan: der plan sieht so aus, dass ich nächste woche zeit haben möchte für eine warme dusche inkl. haarwäsche, eine pflanzen-umtopf-aktion, sowie für ein buch, das mir der gatte zu weihnachten schenkte.
das ist die neue mütterliche bescheidenheit, wie sie auch frau von der leyen sicherlich gut gefallen wird.

immer noch keine nachricht bezüglich krippenplatz.
Lilypie Fünfter Ticker