Sonntag, 18. Februar 2007

türen öffnen

die bienenkönigin, mit roter triefe-nase, will mal wieder bloggen und wird gleich genötigt, aber auch wirklich GENÖTIGT, den blog auf das google-konto umzustellen.
die spinnen, die römer.
aber ich wollte ja schreiben.
über die glücksmomente, die zumutungen, die erkenntnisse, die guten und die schlechten dinge der letzten wochen.
darüber, dass im garten die krokusse blühen und die osterglocken bald auch, dass das kindlein uns jeden tag überrascht und völlig neue dinge tut und neue wörter spricht, dass das kindlein krank war und jetzt wieder gesund ist, dass man vor lauter arbeit und stress nasenbluten bekommen kann (erfahrung der letzten woche), dass sich aber auch dinge fügen können, wie von geisterhand, zum besseren - man glaubt es kaum.

das kindlein kann seit dem letzten wochenende türen öffnen, was der kinderbetreuung und -überwachung eine völlig neue qualität verleiht.
es fängt damit an, sich in der kunst zu üben, papa und mama gegeneinander auszuspielen.
es entwickelt vorlieben für bestimmte kleidungsstücke und schuhe.
es füttert die 'schleich'-tiere mit reiswaffeln und wasser.
wenn wir draußen sind, sammelt es stöcke, steine und kiefernzapfen, die natürlich mit nach hause genommen werden müssen.
es zeigt auf sich, wenn man fragt: "wo ist ... (das bienenkindlein)?"
es möchte auf den "richtigen" stühlen sitzen, am liebsten auf dem stuhl neben papa.
es will alles alleine machen, ALLES.
es kuschelt sich in die kissen auf der couch, steckt sich den daumen in den mund und schaut minutenlang nur zum fenster raus: auszeit.

heute nachmittag hatte er zum ersten mal kinderknete in und zwischen seinen kleinen fingerchen. sehr aufregend!

Montag, 5. Februar 2007

das scheitern des größenwahns an der banalität

für heute hatte ich mir vorgenommen, dass es ein guter tag wird, ein spannender tag, ein erfolgreicher tag. mit diesem vorsatz begab ich mich gestern abend ins bett, nicht ohne vorher genau meinen arbeitskram zu sortieren: bereit zu großen taten!
dann aber schlug mir der vollmond ein schnippchen: ätsch, pustekuchen. wollen wir doch mal sehen, ob die bienenmama wirklich schlafen kann! nee, kann sie nicht! ha! wusste ichs doch! muss nur ein bisschen die muckis spielen lassen...
da wälzte sie sich also bis 2 uhr morgens, die bienenmama, verfiel dann in unruhigen schlaf (sie träumte, sie hätte ihr schiff verpasst - wer weiß, wohin), wurde dann um 5 uhr von ihrem kindlein geweckt, das offenbar einen noch viel schrecklicheren traum hatte, nach dem gebrüll zu urteilen. und so kuschelten mama und kind früh um 5 uhr eine runde: "hast du schlecht geträumt?" "ja." "soll ich dich wickeln?" energisches kopfschütteln. "du, schatz, wir können noch mind. 2 stunden schlafen! willst du nicht wieder heia machen?" "ja." ok, dann also rein mit dem kindchen ins bett, ein fröhliches winke-winke und mama durfte von dannen schlurfen.

der tag war dann noch ganz passabel. (es ist erstaunlich, wieviel man bewältigt, ganz ohne schlaf. *vergessen und verdrängt*)
passsabel, abgesehen von erneutem durchfall beim bienenkind (hintere backenzähne *vermutet*) und der fälligen steuererklärung.
aber so soll es sein. das leben sollte immer einen beigeschmack von realität haben, um jetzt mal karl kraus sehr frei zu zitieren.

Freitag, 2. Februar 2007

neue wörter...

sind:
"ja"
"auf": für aufmachen, hochheben, etw. auf den schrank legen, wäsche aufhängen, etc. etc.
"ei": heute bettelnd vor dem küchentürschutzgitter vorgebracht, heißt: "ich möchte eierkuchen zum mittagessen!" gabs dann auch...
"a-a": für windel, windeleimer, klo, eben alles, was mit dem 'großen geschäft' zu tun hat, heute aber auch verwendet für die schmutzige wäsche im wäschekorb...

außerdem saß das bienenkindlein total begeistert minutenlang mit kindersitz auf dem "thron" und wollte gar nicht mehr runter. wir haben das gefühl, unser kind ist vielleicht doch mehr ein toilettengänger als ein topfsitzer - neuesten erkenntnissen zufolge soll es ja wirklich diesen unterschied geben. also werden wir bezüglich sauberkeitserziehung (was für ein wort!) etwas umdenken...

nur so

ist es nicht ein wahnsinn, dass man seinem kind so lange in die augen sehen kann und das kind schaut ganz lange zurück, so intensiv, und dann sieht man so viel von sich selbst in diesen augen, und trotzdem so viel anderes, neues, unergründliches, was noch ergründet werden will. ein menschlein ohne vergangenheit, das nur in der gegenwart lebt und diese ganze große unbeschriebene, unentschiedene zukunft vor sich hat.
Lilypie Fünfter Ticker