Montag, 31. März 2008

la dolce vita

sonntag: da war eine ahnung vom sommer.
den ganzen tag draußen sein, dem kind beim buddeln, pflastersteine bemalen, bobbycar-fahren zusehen, ab und zu auf dem liegestuhl die augen schließen, lesen (im moment bin ich ganz in der tintenwelt verschwunden), die unerledigten dinge weit weg schieben und sich nicht unwohl dabei fühlen, die natur rundherum genießen.

und ich musste auch daran denken, wie das bienenkindlein vor einem jahr seine kindergeburtstagsgartenparty bei unverhofften 26 grad (glaube ich) feiern durfte.
und nun ist er schon bald "dei aaahre alt" (so wird das jedenfalls vom kindchen stolz verkündet).
wahnsinn.

Donnerstag, 27. März 2008

jackass

gestern nachmittag hole ich mein kindlein von der krippe ab:
blutige unterlippe.
grund: vom tisch gesprungen.

heute nachmittag hole ich mein kindlein von der krippe ab:
hörnchen: direkt zwischen den augen ein dicker roter wulst.
grund: sandkasteneimer einem anderen kind entrissen, weggerannt und dabei in voller länge auf die steinplatten geklatscht.
(beweisfoto folgt)

aber es gibt ja "ühli" [kühli = kühlkompressen].

Mittwoch, 26. März 2008

ostern im bienenstock






das definitiv beste geschenk vom osterhasen:
der "diiiiienuuuuuu!!!" [dino = dinosaurier]
na, ob hier auch noch ein nest ist???


ja...!!!!!!!!!!
wahnsinn, noch ein buch!



und "oko-ade"!!!

und "oster-ätzchen" wurden auch gebacken...



Mittwoch, 19. März 2008

leipziger buchmesse "nachklapp" teil 2

ein highlight „meiner“ leipziger buchmesse, das ich nicht unbeschrieben lassen möchte, war zweifellos die lesung mit martin walser am letzten samstag. walser war unverschämt gut, sprachlich gewandt und klar, analytisch und gleichzeitig gewinnend (um so übler nehme ich ihm aber seine bewusst „schwammig“ und provokationsreiche „ausschwitzkeule“-rede bei der friedenspreisverleihung).
nach der lesung (die wirklich lust auf das buch machte) bemühte sich der (sehr junge) rowohlt-lektor nach kräften, herrn walser sinnige fragen zu stellen, die dieser je nach laune beantwortete oder einfach nur durchwinkte, nicht ohne gönnerhaft ab und an den arm des jungen mannes zu tätscheln.
walsers roman behandelt ja die liebe des greisen goethe zur 19-jährigen ulrike, eine unmögliche, eine unglückliche liebe (der wir u. a. die „marienbader elegie“ zu verdanken haben), die natürlich gesellschaftlich schon alleine wegen des großen altersunterschiedes (goethe war über 70) unschicklich war.
walser sagte nun an diesem abend über das buch, goethe, die liebe, das leben, das schreiben:
„die legitimation des schreibens liegt gerade darin, dass wir nichts über ulrike wissen, und dennoch musste ich sie so schreiben, dass sie das leiden in goethe bewirken konnte, dass goethe seinen bedürfnissen nachgehen musste, egal ob sie rechtens waren oder nicht. goethe ist eben nicht der dichterfürst, sondern ein leidender, ein zutiefst verunsicherter mensch.“ auf die frage, ob es dann nicht „der leidende mann“ hätte heißen können, erwiderte walser mit einem schmunzeln, das wäre ihm „zu direkt“ gewesen. es ginge ihm hauptsächlich um die liebe, wobei der gewaltige altersunterschied eine „fabelhafte verschärfung“ darstelle.
man könne auch „mit einem schmerz nicht fertig werden, aber ihn schöner machen“, „strategien entwickeln, um das leiden zu dämpfen“, zum beispiel „schreiben und lesen“: walser sagt: „da habe ich ihm (goethe) etwas von mir mitgegeben.“
und über den roman an sich: „ein mensch allein kann keinen roman schreiben, die ganze welt muss helfen.“
und er hat viel verständnis für goethe, der sich im beisein von ulrike zum teil lächerlich macht, beinahe pubertär wirkt: „wehe dem, der die pubertät in sich abtötet und meint, er sei reif. es gibt nichts wichtigeres als unreif zu bleiben.“

ein schöner "satz des tages", *sagt die bienenkönigin und verabschiedet sich in die nacht*

Dienstag, 18. März 2008

nicht doch

liebe frau holle, ich möchte Ihnen wirklich nicht zu nahe treten, aber JETZT doch wirklich nicht mehr. sehen Sie nicht den hübschen hasen im fenster? sollen wir schneeosterhasen bauen? oder was?!

Montag, 17. März 2008

leipziger buchmesse

ja, dort war ich. ganze vier kurze, lange, wundervolle, anstrengende tage.
am letzten tag schoben sich erwartungsgemäß gefühlte zweihunderttausend besucher durch die hallen, darunter viele unverschämt langsam schlendernde, spazierengehende nichtfachbesucher (du, hällmuud, isch gloobe, die froau will hür dursch! gannsde ämol blatz mochen?!) und manga-helden-verkleidete kinder mit viel mut zu gewagten outfits, die viel weißen kinderbabyspeck zeigten. insofern hin- und hergerissen zwischen faszination und - sagen wir mal - ekel, mordlust (nichtfachbesucher! schlenderer! spaziergänger! messegängeverstopfer!) und begeisterung (wahnsinn, so viele nichtfachbesucher und büchermessenschlenderer!), erschöpfung und tatendrang.
natürlich haben alle bücherfachmenschen auf der messe nach vier tagen geschundene füße und leiber, ausschließlich nur noch „happy hour“-termine in ihrem kalender (anekdote aus frankfurt: ein russischer fachbesucher fragt nach der „gabbi-gauer“), veranstalten also kollektive sekt- und asbach uralt-besäufnisse, beschweren sich über den bücherklau und tragen selbst tütenweise bücher von anderen ständen ab („das verramscht ihr doch eh!“).
abends um sechs am sonntag wurde abgeklatscht, aber da saß ich schon im zug nach hause, völlig nüchtern (!), voller vorfreude und stiller sehnsucht nach dem trauten heim mit kindelein und ehegatten.

wer noch mehr lesen und hören und sehen will von der messe, dem sei empfohlen:
messen-mayer und die zdf-mediathek.
Lilypie Fünfter Ticker