Dienstag, 30. September 2008

lustig ist das läuseleben...

habe eben das kind vom kiga abgeholt.
es verkündet stolz: "maa-maa, wir ham läääuuse!"
mama [alarmiert]: "ihr habt läuse im kindergarten??"
kind [fröhlich]: "jaaa - und iich aauuch!"
mama [jetzt SEHR alarmiert]: "woher weißt du das? hat dir j. [die erzieherin] auf den kopf geguckt?"
kind [immer noch fröhlich]: "jaa-aa!"
mama [jetzt panisch; sucht nach dem kamm und guckt sich genau das kleine köpfchen an]: "du, schatz, ich kann nichts finden!"
kind [traurig]: "oooch, ich hab aaber lääusse!!"
mama: "aber läuse sind doch nichts schönes, das sind so kleine fiese tierchen, die dir über den kopf krabbeln!"
kind [trotzig]: "doo-ooch, die sollen da [s]piiiielen!"

nee, bitte nicht.

aufschub

hier kübelt es.
"miese wettä", um mal das bienenkindlein zu zitieren.
und richtig hell ist es heute auch nicht geworden.

eigentlich wollte ich heute noch mit dem kindchen ins schuhgeschäft, füße vermessen lassen, eine jacke zurückbringen (weiblicher fehlkauf, typisch), in die stadtbibliothek - und last but not least noch ein geburtstagsgeschenk für bienenkindleins besten kumpel kaufen: am freitag ist kindergeburtstagsparty mit insgesamt fünf zwergen.

jetzt hocke ich hier und starre aus dem fenster - die wichtigsten verlagsdinge sind erledigt, ich bin des denkens müde.
was tun?
einen regentanz im garten aufführen?

ich denke, es läuft auf ein schnell-zum-kiga-radeln-kind-in-den-hänger-packen-und-schnellstmöglich-wieder-zurückradeln hinaus.
tschüss tagesplan. so ist das, wenn das wunschdenken mit der realität kollidiert.

Sonntag, 28. September 2008

frage

liebe wordpress-nutzer, kann mir einer von euch hasen mal sagen, ob ich theoretisch meinen ganzen blog von blogspot zu wordpress hinübernehmen kann? oder müsste ich mich dann vom bisher geschriebenen verabschieden?
und: wo liegen die vorteile gegenüber blogspot? wie funktioniert wordpress? ist das genauso easy zu handhaben wie bei blogspot?

bin für jede antwort dankbar.

Freitag, 26. September 2008

kindermund deluxe

(1)
heute abend:
mama: "heute machen wir nur katzenwäsche."
kind: "neeiiinnnn!!!!!"
mama: [??]
kind: "bauarbeiterwäsche!"

wenig später:
mama: "bist du mein kuschelwuschel?"
kind: "neeeiiinnn!!"
mama: [??]
kind: "ich bin ein bauarbeiter!"
[mensch, wie konnte ich das vergessen...]

mama startet einen billigen trick:
mama: "weißt du, bauarbeiter lutschen aber nicht am daumen. ich hab noch keinen bauarbeiter gesehen, der am daumen gelutscht hat."
kind: "dooo-ooch!"
mama: "nee"
kind: "doch, die machen dann die jollerien [= jalousien] runter, dann sieht das keiner, wenn die am daumen lutschen!"

ok, ich gebs auf...

(2)
nicht alle wahrheiten müssen immer ausgesprochen werden:

[das kindlein dremmelt seinen kinderklositz aufs klo]: "ich muss mal pipiiii!"
[nach einer weile, auf dem klo sitzend]: "du brauchst keinen kooo-sitzss, mama!"
mama: "nein, brauch ich nicht."
kind: "dein popo ist zzssu groosz!"

(3)
kind: "maaamaaa???!!!"
mama: "ja?"
kind: "tann ich bitte bitte [!] einen azztkoffer haben?"
mama: "mal sehen."
kind: "musszztu eintaufen!"
mama: "naja, weißt du, so einfach ist das nicht, dafür braucht man geld."
kind: "musszztu teld eintaufen!!"
mama [seufzt]: "DAS geht leider auch nicht. um geld zu verdienen, müssen mama und papa arbeiten."
kind [überlegt] [gesichtchen erhellt sich plötzlich]: "der eihnatzsmann tann doch einen azztkoffer mit-[br]ingen?!!"

ja, ok, gut.
heute morgen dichter nebel. das kindlein war äußerst fasziniert.
"guck mal, maamaa, neee-bel!" [steht da und staunt.]
[mitfühlend]: "da können ja die bäume gar nich richtich gucken!"

so was aber auch.

Donnerstag, 25. September 2008

elternabend

einmal im kiga-jahr ist elternabend.
einmal.
das ist wenig genug und sollte doch den meisten eltern rot und dick und groß im kalender stehen. so groß, dass kein vorbeikommen ist, dass man das ganze auf jeden fall irgendwie organisiert kriegt. hey, ich meine, sogar wir zwei abend- und nachtarbeitenden menschen haben es mithilfe von großmama, omi, nachbarn oder babysitter immer irgendwie geschafft, so dass wenigstens einer von uns hingehen konnte.
jeden morgen gibt man ja in diesem großen bunten haus nicht irgendwas ab, sondern das wertvollste, was man hat: sein kind.
es sollte grund genug sein.
sich hinzusetzen auf die kleinen stühlchen, wo tagsüber dein kind sitzt, lacht, spielt, malt, sich streitet, weint oder sich freut. sich anzuhören, was die erzieherinnen sich für den tagesablauf einfallen lassen, wo gefrühstückt wird, wer in welchem bettchen schläft. sich zu interessieren, zu fragen: wie geht es unseren kindern hier?
mich hat es doch sehr überrascht, verwundert, vielleicht sogar entsetzt, dass nun von unserer "stammgruppe" mit immerhin 20 kindern nur sechs (!!) mütter anwesend waren.
beim großen "come-together" davor (aller eltern) war es ein bisschen voller, aber angesichts der tatsache, dass über 100 kinder diese einrichtung besuchen, doch auch wieder mager.
die köchin des kigas (ja, wir haben hier so einen luxus) hatte den mut (für den ich dann auch applaudierte), die kuchen-und-süßigkeiten-mitbringerei der kinder zu kritisieren. wir haben wohl allein im september über 20 geburtstage im kiga, und IMMER bringen die kinder von zuhause einen kuchen oder süßkram mit in den kiga. ich habs bis jetzt nicht gewagt, was zu sagen, aber genervt hat es mich schon, wenn mein sohn mir was von "weißen mäusen" und "anuta" erzählte, die er gegessen hat, weil wieder laura, mia, sophie, lena, max, paul etc. geburtstag hatten. er kennt so einen kram nicht und er soll ihn auch nicht kennenlernen. ich will das einfach nicht.
als nun unsere kiga-köchin meinte, ein obstteller oder gemüseteller wäre auch mal ein schönes mitbringsel für den geburtstag, raunzt eine mutter zwei meter luftlinie von mir entfernt: "na, da würde ich aber von jannis was zu hören kriegen, wenn ich ihm am geburtstag nen obstteller mitgebe." ich konnte nur noch fassungslos gucken.
das ist die neue superpädagogik - wir begeben uns möglichst in keine konflikte mit unseren kindern. klasse.
wir lassen sie süßes fressen, bis sie diabetes und karies haben, ohne schuhe draußen herumlaufen, bis sie eine dicke erkältung haben, und überhaupt lassen wir sie alles tun, was sie wollen - hauptsache, wir müssen uns nicht mit ihnen auseinandersetzen.
es ist übrigens nicht die einzige mutter im kiga, bei der ich eine solche haltung kennenlernen konnte.
greift das um sich oder täusche ich mich da?

willkommen

ein neuer erdenbürger ist da.
Julius Elias *25.09.2008
wir freuen uns sehr mit deinen eltern und deiner schwester
und gratulieren vor allem der glücklichen mama.
(ich kann es kaum erwarten, dich bald im arm zu halten.)

Mittwoch, 24. September 2008

immer noch malade

und natürlich gestern morgen prompt eine halbe stunde verschlafen.
bei der gelegenheit zum ersten mal wahrgenommen, dass es ja wirklich noch stockfinster ist um halb sieben.
guten morgen herbst.
durch die wohnung gehechtet, zeug zusammengesucht, taxizentrale angerufen, denn den bus hätte ich sowieso nicht mehr geschafft. fünf minuten vor dem abflug noch ein zettelchen für meine beiden jungs geschrieben und sogar die kiga-tasche gepackt, einfach aus einem mütterlichen trotz-liebe-gefühl heraus, wenn die mamas unter euch wissen, was ich meine.

im verlag mit matschbirne im meeting gesessen und dem weltkriegsfrontvokabular des senior-chefs zugehört: "da müssen wir jetzt losschlagen..."
es gibt dinge, die werden sich nicht mehr ändern. alle hören zu und eigentlich nicht, schauen aus dem fenster oder die wand an und denken sich ihren teil (oder eben nix.)
ich war froh, die kollegen wiederzusehen (naja, einige bestimmte kollegen), aber dann war ich auch froh, wieder wegfahren zu können und erstmal wieder mein kleines, trautes, einsames home-office aufzumachen.

hoffentlich dann ab morgen ohne matschbirne.

Montag, 22. September 2008

na klar doch

ewigkeiten (alles ist relativ für eltern von kindergartenkindern) keine erkältung hier mehr als gast gehabt.

aber natürlich muss sie jetzt kommen. schleicht sich hier einfach ein, streckt mir die zunge raus und sagt: "äätsch, ich weiß doch, dass du morgen produktionsmeeting hast. was hast du erwartet? das konnte ich mir doch nicht entgehen lassen, dich in dem moment zu besuchen, in dem du mich am wenigsten gebrauchen kannst! so bin ich nunmal!" sagt's und nistet sich in meinem wattekopf ein. ärrh...


wenigstens bleibt der bienenpapa cool und gelassen und schmeißt den laden.

herbst

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Rainer Maria Rilke


zeit, zurückzublicken auf den bienenstock-sommer:



















Montag, 15. September 2008

so einfach

gestern einen wunderschönen gottesdienst unter freiem himmel gefeiert.
einfach nur den moment genossen, den leichten wind, den blauen himmel über dem noch satten grün der bäume, alles eine letzte ahnung von sommer und leichtsein.
das bienenkind verfolgte andächtig das 'schauspiel', freute sich am gemeinsamen singen und erfüllte sich zu guter letzt noch einen herzenswunsch auf dem anschließenden gemeindefest:
einmal im führerhaus einer richtigen, echten, großen feuerwehr sitzen und das lenkrad anfassen.
das gesichtchen ganz ehrfürchtig, großäugig-staunend, herrlich, so einfach sind kinder glücklich zu machen - mit solch einem tag, mit singen, feuerwehr, kinderolympiade, bunten stempeln auf der hand und als gewinn eine mini-packung smarties.
glückselig - jeder auf seine weise - zogen wir am frühen nachmittag von dannen, und das gesehene und erlebte beschäftigte das bienenkindlein noch lange.
es redete noch nach zehn uhr abends im bettchen leise mit seinen kuscheltieren und erklärte ihnen alles: das fest, das singen, die feuerwehr - seine kleine große welt.

Freitag, 5. September 2008

supernanny hilf!

heute morgen im kinderwartezimmer beim hno-arzt drei jungs (geschwister) erlebt, die in ihrem verhalten als auffällig bis absolut gestört zu bewerten waren.
das bienenkindlein saß neben mir auf einem stuhl und schaute irritiert bis verängstigt.
beide eltern (!) der drei wüteriche waren anwesend.
aber eigentlich auch wieder nicht. denn außer einem leise und manchmal in verzweifeltem ton hingenuschelten "tschastin [justin], den käffin [kevin] tuste aba nich haun!" oder "sämmi [?], bau doch mal was" hatten beide keine pädagogisch wertvollen hinweise für ihre missratenen zöglinge auf der pfanne.
es war wie aus einem hartz IV-supernanny hilf-bilderbuch. [editorische notiz: zynismus darf in einigen fällen gebraucht werden und hilft, das leben angemessen zu beurteilen.]
das sind die momente, wo man einschreiten will und es doch nicht macht, weil ja eh alles zu spät ist.
die jungs tobten im zimmer herum, schrien sich und die eltern an, schlugen sich, zogen sich an den haaren, traten nach allem, was im weg stand, sprangen die wände hoch [!].
als die familie nach gefühlten drei stunden (wohl eher 15 minuten) endlich ging, atmeten alle anderen hörbar auf und schauten sich vielsagend an. im rausgehen trat der junge noch nach dem bücherregal und wurde dafür nicht etwa zurechtgewiesen, sondern noch belobigt: "mönsch, tschastin, du weißt auch nich wohin mit deine lange beine".

herrlich.
so wurde heute der freitag eingeläutet.
hör- und sprachtest des bienenkindleins heute beim hno übrigens ok.
wir atmen nochmal hörbar auf.

und jetzt ist wochenende!

Donnerstag, 4. September 2008

nicht zu fassen

eine freiberuflich berufstätige freundin von mir und mutter einer tochter arbeitet für einige wochen hier in der stadt. die tochter, 4, ist fröhlich, unkompliziert, sehr selbstständig.
nun brauchte meine freundin hier eine betreuungsmöglichkeit für ihre tochter.
sie hatte sie gefunden, und zwar in "unserem" kindergarten, den ich ihr wärmstens ans herz gelegt hatte. sie fuhr hin, unterhielt sich mit der leiterin, war begeistert. die leiterin sagte: wir deichseln das. für ein paar wochen ist das kein problem.
vor ein paar tagen nun stellte sich heraus: es ist doch ein problem.
weil die stadt, mal wieder, einfach nein sagt. weil es keine ausnahmegenehmigungen geben darf. auch nicht für ein paar wochen.
ich kann das alles nicht fassen, und es ist - spezifisch hier, in unserer lieblichen stadt - nur die spitze des eisbergs einer politik, die zwischen den zeilen zu verstehen gibt: du bist mutter? schön. du bist mutter und willst so bald wie möglich wieder vollzeit arbeiten? ok, wir werden dir das leben zur hölle machen!
das mag jetzt sehr polemisch daherkommen. aber es ist so, wie es ist.

und dann was ganz anderes:
hat jemand heute madame palin, die möchtegern-vize von mccain, gesehen? ich weiß nicht, aber wie da die schwangere tochter samt freund UND noch das behinderte baby nach ihrer rede präsentiert wurden - das fühlte sich alles sehr falsch an, da wurde ungeborenes und geborenes junges leben so stark instrumentalisiert, dass es weh tut.
(hier übrigens ein sehr interessanter artikel dazu.)
aber vielleicht empfinde ich das nur so, weil ich europäerin und keine amerikanerin bin.
aber liegen die politischen, ästhetischen und ethischen maßstäbe mittlerweile wirklich soo weit auseinander?
Lilypie Fünfter Ticker