Freitag, 29. Februar 2008

der staat und die kinder

aus der neujahrsansprache unserer bundeskanzlerin (2008):
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, in den letzten beiden Jahren hat sich noch etwas anderes, etwas sehr Wertvolles verändert: Die Familien sind wieder dahin gerückt, wohin sie gehören: in den Mittelpunkt.
das ist ja wunderbar. und wunderbar ist auch die idee, dass eltern kinderbetreuungskosten in zukunft steuerlich geltend machen können. da denkt man als naiver bürger, das wäre eine zeile mehr in der „anlage kind“: kinderbetreuungskosten ja/nein, wenn ja: wie viel, bitte belegen, etc., fertig.
ja, so denkt man als naiver bürger.
aber man ist ja schließlich in deutschland, dem land mit dem kompliziertesten (und ungerechtesten) steuersystem. und die finanzverwaltung hat es tatsächlich möglich gemacht: die neuen formulare sind so kompliziert, dass sie den normalen deutschen steuerzahler (den, der sich keinen steuerberater leisten kann) perfekt in die irre führen.
zu den kinderbetreuungskosten hat sich der staat nun gleich mehrere zeilen, nämlich die zeilen 61 bis 89 in der „anlage kind“ einfallen lassen, die dadurch nun drei statt zwei seiten hat.
denn warum einfach, wenns auch kompliziert geht.
fakt ist:
kinderbetreuungskosten können abgesetzt werden.
aber:
nur zwei drittel der betreuungskosten können abgesetzt werden, und auch nur maximal 4000 euro pro kind. das wiederum gilt für kinder bis zum 14. lebensjahr. aber das nur, wenn beide eltern erwerbstätig sind oder ein elternteil alleinerziehend und erwerbstätig ist.
ist nur ein elternteil erwerbstätig, kann man betreuungskosten nur für kinder im alter zwischen drei und fünf jahren geltend machen. [warum? warum? warum?] in diesem fall müssen dann die betreuungskosten nicht als werbungskosten, sondern als „sonderausgaben“ aufgeführt werden. und selbstständige müssen die betreuungskosten bitte als „betriebsausgaben“ angeben.
es muss auch darauf geachtet werden, dass die kosten bei doppelverdienern gleichmäßig auf vater/mutter verteilt werden [wozu eigentlich überhaupt dann die „gemeinsame veranlagung“?].
wer das elster-programm benutzt, ist hier ein bisschen im vorteil: er kann so lange rumprobieren, bis die angaben die eingebaute „plausibilitätskontrolle“ passieren. ohne steuer-software sieht man jedoch ziemlich alt aus.
weiterhin werden strenge anforderungen an die nachweise gestellt: verlangt wird nicht nur die rechnung der kindertagesstätte/babysitterin/tagesmutter etc., sondern auch der nachweis darüber, dass die rechnung auch wirklich bezahlt wurde.
etc. etc.
dabei war die idee doch so einfach und so schön.

Dienstag, 26. Februar 2008

und täglich grüßt der virus

es soll nicht unerwähnt bleiben (auch wenn es langsam peinlich-langweilig wird):
gestern mittag durfte ich das kindlein frühzeitig aus der krippe abholen, fiebrig und taumelig.
ta-taa! der nächste infekt. diesmal wieder beim kind.
ein einsamer schöner höhepunkt mit 39,5° um halb drei nachts.
das ist wie ping-pong mit ganzkörpereinsatz.
ergebnis: völlige ermattung. morgens aufstehen und sich fühlen wie 89. mindestens.
den schmerz in seinem ganzen spektrum erfahren: kopf, kiefer, zähne, nacken, rücken, beine, arme, hände (oder gleich alle glieder).

piep

ich möchte nur mal sagen - gerade auch, weil meine linkliste sehr zu wünschen übrig lässt -, dass ich euch alle lese, wenn auch nicht immer täglich, so doch meist wöchentlich.
und so werde ich mal - achtung, frau antonmann, ideenklau! - bei euch allen "piep" sagen, nur so.
die linkliste wird demnächst auch hübsch gemacht, versprochen.

Freitag, 22. Februar 2008

kindermund

heute abend, beim zubettbringen:
bienenkindlein [b]: mama hat brille auf!!
mama [m]: ja, mama trägt eine brille. und trägt [b] auch eine brille?
[b]: nein. [b] mit den augen gucken!!!

Why mamas can not do Yoga

mit dank an mama... :-)

[w]indel? nicht doch!

wir sehen wieder ein lichtlein.
der ehegatte liegt heute zwar noch im bett, aber ich bin bereits wieder einigermaßen hergestellt (schwaches geschlecht, ha!) und werde mich heute nachmittag samt kindlein zum wochenendeinkauf aufraffen. wie die wohnung aussieht, ist ja egal, aber was zu essen brauchen wir auf jeden fall. jetzt werde ich erst einmal das suppenhuhn samt suppengrün in hühnersuppe verwandeln und unseren kachelofen beheizen. die viren können uns mal kreuzweise!

habe ich eigentlich schon erwähnt, dass das bienenkindlein auf dem besten wege ist, ein trockenes und sauberes bienenkindlein zu werden? seit einer woche wird jedenfalls nur noch zum schlafen eine windel benötigt ("mittel-laaaf-indel" und "ute-nacht-indel").
wieder so ein meilenstein.

muss ich noch erwähnen, dass ich täglich (mindestens einmal) hier und hier vorbeischaue? das ist ja so spannend! ich drücke jedenfalls beiden mamas ganz feste die daumen!

Dienstag, 19. Februar 2008

unausweichlich

das war ja klar: man kann ja noch so lange dem kindlichen viren- und keimbeschuss standhalten, irgendwann kommt doch die keule. jetzt hat es die bieneneltern gleichzeitig erwischt, hatten wir lange nicht, es muss sich ja auch lohnen (für das virus). ich habe heute das kindchen fiebergebeutelt und frostgeschüttelt mit weichen knien aus der krippe abgeholt. da der ehegatte bereits wieder um viertel vor 6 zur arbeit fahren durfte, hatte ich eben das vergnügen der allabendlichen ca. zweistündigen spielen-abendbrot-sandmann-ich-will-noch-nicht-ins-bett-gehen-phase. um es perfekt zu machen, rief kurz vor 6 auch noch mein chef an, immerhin mit einer guten nachricht.
vier paracetamol über den tag verteilt hatten leider keinen wirklichen effekt. stichwort: der schädel platzt gleich. und so gestaltete sich der heutige abend mit dem kindlein auch recht schwierig.
nun, jetzt ist es geschafft, kindchen liegt im bett und brabbelt noch vor sich hin, ich werde mir noch einmal 1g paracetamol geben, nasenspray rechts und links reinjagen, mich ebenfalls ins bettchen begeben und darauf hoffen, dass der morgige tag besser wird.

Montag, 18. Februar 2008

messlatte

jetzt mal ganz ehrlich, ein jahresgehalt von 2,96 millionen euro, was ist das schon.
nix. gar nix.
das sind ca. 250.000 euro im monat, damit kommt man wirklich nicht weit.
gut, dann noch einmal 4 milliönchen aus aktiengewinnen, aber das war es auch schon.
das reicht ja grad mal für muttis nächsten geburtstag.
und schließlich gehört man ja zu den leistungsträgern im lande.
nee, ganz ehrlich, herr zumwinkel, da haben wir doch alle vollstes verständnis.

Samstag, 16. Februar 2008

kein scherz

heute mit der post erhalten:


man gönnt sich ja sonst nix

stinte auf rucola-tomaten-salat.
eine delikatesse, die es leider nur einmal im jahr zu essen gibt.


Dienstag, 12. Februar 2008

überlebt

heute ein erst-freundlich-dann-kontrovers-dann-wieder-freundlich-telefonat mit cheffe überlebt und dann das überleben meines computers feiern dürfen (danke, danke, lieber techniker, ich werde dich ewig lieben).
gleich kommt papa mit sohnemann nach hause.
nichts, gar, also wirklich rein überhaupt gar nichts kann mich heute noch erschüttern.

Montag, 11. Februar 2008

zahl des tages

am sonnen-wochenende die totale verausgabung mit spielplatz, stadtbummel und wochenmarkt (samstag vormittag), gartenarbeit (samstag nachmittag), fahrradtour am fluss entlang (sonntag vormittag; wobei wir nicht mit derartigen überschwemmungen gerechnet hatten und nach der hälfte der strecke umkehren mussten; dafür haben wir zu guter letzt am flussufer "teine in wasser werfen" gespielt).
sonntag nachmittag benahm ich mich dann recht rabenmütterlich, ließ die beiden jungs alleine spielen und schlief und las abwechselnd auf dem lesesessel.
heute vormittag noch großen schuh-(lagerräumung!) und windeleinkauf erledigt, nachmittags mit dem bienenkindlein in den supermarkt ("ötchen haben!" "ärchenwurst haben!" "mama, eier nich ergessen! eier nich unterfallen! eier sonst aputt!"), das kindlein mit dem "ötchen" (brötchen) samt einkäufen in den anhänger verfrachtet, nach hause, kartoffelsuppe gekocht und zwei kleine geburtstagspaketbriefchen geschrieben und geschnürt.
so langsam macht sich totale ermattung breit.

die zahl des tages ist übrigens 2042. heute kam nämlich mein rentenbescheid. 2042, das ist das jahr, in dem ich (aber auch nur voraussichtlich) in rente gehen darf. die geschätzte rente (diese aber auch nur, wenn ich bis 2042 durchmaloche und nicht weniger verdiene) liegt im dreistelligen bereich. merkwürdiger war nur noch die erkenntnis, dass ich jetzt noch mehr jahre arbeiten muss als ich erst auf dieser welt bin.

na, dann mal los.
*sagt die bienenkönigin und haut für den überaus geschätzten arbeitgeber noch eine stunde in die tasten*

Freitag, 8. Februar 2008

unheimlich schön

ich habe mich doch noch beherrschen können, meinen gesunden menschenverstand eingeschaltet und bin NICHT mit dem kind zum arzt, obwohl sich das fieber am tag darauf noch einmal bis 39,0 hochschraubte. aber dann hat sich das kindlein, wie sollte es auch anders sein, gesund geschlafen (und gegessen, möchte man meinen, wenn man die mengen sieht, die er so vertilgt), und alles ist wieder gut.
seit gestern also für den gesamten bienenstock wieder alltag mit arbeit und krippe.

seit ein paar tagen blühen die krokusse im garten. gerade scheint die sonne, draußen weht frühlingsluft, die vögel zwitschern um die wette. so schön und doch so unheimlich.
die erlebnis-fahrradtour (stichwort: enten füttern) am wochenende ist schon fest eingeplant.

am dienstag will übrigens endlich ein techniker kommen und sich meines rechners annehmen. bis dahin muss mein geliebter laptop mich über wasser halten. aber eine stimme in mir schreit verzweifelt: ich will meine festplatte wieder!!!

Dienstag, 5. Februar 2008

mein ganz privater "super tuesday"

tataaa! schon wieder sitze ich mit einem kranken, hustenden, fiebernden kindlein zuhause; fieber nicht dramatisch, um 38,2, aber der husten hört sich nicht gut an und ich überlege, heute nachmittag meinem ruf als überbesorgte, leicht neurotische mutter gerecht zu werden und mit dem kindlein beim kinderarzt vorzusprechen. (stichwort für alle leicht überbesorgten, neurotischen mütter: "nur mal abhören".)
nun liegt hier so viel arbeit (auf dem schreibtisch, vom haushalt red ich erst gar nicht), das ich einerseits angesichts der papierberge in schockstarre verfalle, andererseits mich aber auch nicht wirklich aufraffen kann, irgendetwas in der bienenkind-mittagsschlafzeit anzufangen, um es dann nach anderthalb stunden wieder abzubrechen.
unser computer ist immer noch kaputt (was mittlerweile eine zärtliche liebesbeziehung zwischen mir und dem laptop entstehen lässt); gestern nachmittag wieder bei den netten jungs in thüringen ("serviceteam") angerufen, wo mir ein äußerst gelassener mitarbeiter mit etwas schleppender stimme erklärte, der "service" sei heute (also gestern, was habt ihr die letzte woche gemacht, ihr trottelchen) erst "ausgelöst" worden. hm. und im übrigen hätte ich glück, denn der garantiefall sei am letzten tag der garantie "ausgelöst" worden (wobei ich mir nicht sicher war, ob das als glückwunsch oder als vorwurf gemeint war). ich bedankte mich artig und erhielt nun heute eine "servicenummer", mit deren hilfe ich meinen "aktuellen workorder-auftrag" (liebe engländer, wir können wirklich nichts dafür! wir sind so!) einsehen kann. heute steht die hoffnungstiftende zeile da: "ersatzteile werden beschafft".
ich werde weiter berichten.

wirklich spannend ist es natürlich nur beim "richtigen" super tuesday: für alle, die sich dafür interessieren, seien die artikel auf spiegel-online und in der berliner zeitung ans herz gelegt.

Sonntag, 3. Februar 2008

knoten lösen

heute nachmittag saß ich endlich mal wieder im lesesessel, mit einem guten buch ("dieses buch wird ihr leben verändern", grandios) in der einen hand und kaffee in der anderen hand, beobachtete meine beiden jungs beim spielen (stichworte: autos, eisenbahn, polizei, feuerwehr und häuser bauen), dachte an unseren wunderschönen heutigen spaziergang bei blauem himmel, sonnenschein und klarer luft über die felder, und ich fühlte ziemlich deutlich, was es heißt, ein perfektes leben zu haben.
in diesem großen glück sollte man jeden tag schwimmen gehen wie in einem riesigen pool und den ganzen anderen kleinkram, die alltäglichen anfeindungen und zumutungen des lebens, getrost vergessen, oder, wenn das nicht geht, wenigstens dort einordnen, wo sie hingehören, auf ein unteres ende der skala der dinge, die einen beschäftigen - rational, emotional, wie auch immer.
da wären zum beispiel unser computercrash (noch nicht behoben; darum bloggerpause und heutiges not-bloggen vom laptop), erneute unpässlichkeiten (erbrechen) beim bienenkindlein (alles wieder gut), stress mit arbeit/chef (ebenfalls noch nicht behoben) etc. etc.
manche dinge werden sich vielleicht besser lösen (lassen), wenn man nicht wie bekloppt an den verknoteten schnüren herumzerrt. und wenn ein knoten gar zu fest geworden ist, gibts ja immer noch das schwert.

das, liebe (hoffentlich noch treue) leser, ist - nach zugegebenermaßen wieder einmal unerhört langer pause - das wort zum sonntag von der bienenkönigin.
schlaft gut und kommt gut in und durch die woche.
Lilypie Fünfter Ticker