Samstag, 29. November 2008
frage und antwort
das bienenkind soll augentropfen bekommen.
das schlaue kind legt sich im bettchen auf den bauch, um eben dies zu verhindern.
die schlaue mama weiß: biete dem kindlein immer zwei alternativen an.
also sagt die schlaue mama: "du, hase, du, also entweder ich drehe dich jetzt auf den rücken oder du machst es selbst."
also sagt das schlaue kind: "dann gebe ich keine antwort."
die macht der sprache und ihrer möglichkeiten.
wow.
Montag, 24. November 2008
streichelzoo und urwald-dschungel
ansonsten: viel schreibtischarbeit und viel erziehungsarbeit. letzteres im moment eigentlich im fulltime-job. das kind - nein - wir sind mitten in der nächsten (und heftigeren) bock-brüll-ich-will-nicht-so-wie-ihr-phase angelangt. wobei: es ist keine phase, sondern es sind eruptionen, die aus dem nichts kommen und einen - also die erziehungsberechtigten - um so kälter erwischen. in sekundenbruchteilen von streichelzoo auf urwald-dschungel.
aber tief durchatmen hilft. notfalls das kind mitten in der schreiattacke (es dringt dann sowieso nichts zu ihm durch) dort stehen/sitzen/liegen lassen, wo es ist.
nach fünf bis zehn minuten ist es dann meist überstanden und das kindlein ist wieder herzallerliebst und zauberhaft.
worum es geht? um "falsch" in den becher gestellte zahnbürsten, um den deckel der cremetube, um den "falschen" pullover und: "neeiiin, die hosze sszieh ich nich aaaaan!", um die anzahl der apfelschnitze. es geht im grunde um nichts, d.h. nie um die sache, sondern ums recht-behalten oder besser macht-behalten und seinen willen bekommen.
die bilder täuschen eben auch ein bisschen.
aber nur ein bisschen.
Montag, 17. November 2008
zunächst einmal sind wir in der letzten zeit viel verreist. ganz wortwörtlich. mit dem zug.
und dann war es einfach mal an der zeit, die prioritäten des lebens neu zu ordnen.
das war auch so eine art reise.
ganz ehrlich: ich freue mich, dass ich das noch kann. dass die ganze kiste, genannt leben, noch nicht so eingefahren ist und man sich nicht nur einen spurwechsel traut, sondern eine richtige kurve nimmt. und letzten endes - das ist das gute: dass man das gefühl hat, die kurve richtig genommen zu haben. gerade noch so.
bevor man sich für tot hätte erklären müssen.
das gilt übrigens für beide erwachsenen bienenstock-bewohner.
um es mal mit peter fox zu sagen:
Ich jag meine Bude hoch, alles was ich hab lass ich los.
Mein altes Leben, schmeckt wie 'n labriger Toast.
Hey, alles glänzt, so schön neu.
Hey, wenn's dir nicht gefällt, mach neu.
Die Welt mit Staub bedeckt, doch ich will sehn wo's hingeht.
steig auf den Berg aus Dreck, weil oben frischer Wind weht.
Ich hab meine alten Sachen satt, und lass sie in 'nem Sack verrotten.
Motte die Klamotten ein, und dann geh ich nackt shoppen.
Ich bin komplett renoviert, Bräute haben was zu glotzen.
Kerngesund, durchtrainiert, Weltmeister im Schach und Boxen.
Nur noch konkret reden, gib mir ein ja oder nein.
Schluss mit Larifari, ich lass all die alten Faxen sein.
Sollt' ich je wieder kiffen, hau ich mir 'ne Axt ins Bein.
Ich will nie mehr Lügen, ich will jeden Satz auch so meinen.
Mir platzt der Kopf, alles muss ich verändern...