Montag, 13. Oktober 2008

wortreich trotzen

seit einigen monaten redet das kindchen immer besser, feiner, aufgeklärter, wortreicher, gewitzter, kurz und gut: sich um den verstand. (manchmal seinen, manchmal unseren.)
es redet auch nicht nur viel, es fragt auch viel. noch nicht die klassischen "warum"-fragen, sondern eher fragen der art "mama, weisszzt du, wasz dasz ii-ist?" oder "mama, der mond iszt ja schon da, guck mal!" und da muss man dann natürlich auch anfangen zu erklären.

der neue differenzierte bienenkind-wortschatz führt auch dazu, dass sich das kindchen in seinen trotz- und bockphasen nicht mehr mit einem einfachen "nein!" zufriedengibt.
beispiel?
mama: "räum jetzt bitte dein zimmer auf." kind: "nein, dasz möchte ich jetzsst nicht."
oder:
mama: "du bist müde, wir machen dich jetzt bettfein." kind: "nein, ich glaube, ich möchte jetzsst lieber noch [s]pielen."
oder:
mama: "zieh bitte deine schuhe aus." kind: "aber der papa hat gesszagt, dasz ich die szuhe nich aussziehn mussz!" [was natürlich nicht stimmt, aber probieren geht über studieren - mal hübsch gegeneinander ausspielen...]
oder:
mama: "stell bitte den laster zur seite, sonst fällt man noch drüber!" kind: "nein, dasz mussz so sein, sonszt werden die bauarbeiter aahszeinlich [wahrscheinlich] morgen nich fertig!"

jaja.
undsoweiter.

es gibt außerdem schlagworte, die immer wiederkehren und deren bedeutung dem kindchen gar nicht so klar ist. ich erlaube ihm zum beispiel, morgens vor dem frühstück noch kurz in seinem zimmer zu spielen. was macht das bienenkindchen? es hört zu, klaubt sich seine wortschnipsel zusammen und sagt: "mama, ich geh jetzst noch eine runde [! ] spieeelen!" oder "mama, kann ich noch zssehn miiienutn [!] spiieelen??"
er hat keine ahnung, wie lange zehn minuten sind, aber er erkennt es als zeitbegriff, vermutlich als dehnbaren, wie ja überhaupt alles dehnbar ist in seiner vorstellung: raum, zeit, besitzverhältnisse ("dassz iszt meinssz!") usw.

unglaublich faszinierend.

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