Donnerstag, 5. Oktober 2006

weite felder

danke für all euren lieben und aufmunternden kommentare.
im grunde meines mutterherzens weiß ich auch sehr wohl, dass ich meinem kind mit der krippe nichts wegnehme (mich), sondern etwas dazugebe, quasi eine welt dazuschenke, die er von mir nicht bekommen kann (kinder, spielparadies ohne verbotene türen, schubladen, bücher, zeitschriften, erwachsenenkram halt).

beim abholen des bienenkindes habe ich heute länger mit einer anderen krippenmama gesprochen, die fünf kinder hat, die beiden jüngsten 16 monate und 3 monate alt und nun in der krippe. und es stellte sich heraus, dass sie es sich einfach nicht leisten kann, zuhause zu bleiben, nicht nur wegen des verdienstes (natürlich deswegen auch), sondern vor allem wegen der auszeit, des wegbleibens vom arbeitsplatz, des abgehängt-werdens. wenn sie nicht wieder arbeitet, verliert sie schlicht und ergreifend den anschluss, wird vom chef womöglich als muttertier und damit als nicht ernstzunehmend abgestempelt, von der fortbildung ausgeschlossen, von der nächsten gehaltsstufe sowieso.
und der mann, der der ernährer sein könnte, zumindest für kurze zeit, hat sie, mit ihren vier kindern und schwanger mit dem fünften, verlassen.

womit sich hier wiederum die (an anderer stelle vielleicht ausführlicher zu behandelnde) frage anschließt, inwieweit man das überhaupt will: der mann als ernährer, die daraus resultierende abhängigkeit, die gewissensbisse, weil man das geld des anderen ausgibt.
ein weites feld, fürwahr.

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Lilypie Fünfter Ticker