Freitag, 5. September 2008

supernanny hilf!

heute morgen im kinderwartezimmer beim hno-arzt drei jungs (geschwister) erlebt, die in ihrem verhalten als auffällig bis absolut gestört zu bewerten waren.
das bienenkindlein saß neben mir auf einem stuhl und schaute irritiert bis verängstigt.
beide eltern (!) der drei wüteriche waren anwesend.
aber eigentlich auch wieder nicht. denn außer einem leise und manchmal in verzweifeltem ton hingenuschelten "tschastin [justin], den käffin [kevin] tuste aba nich haun!" oder "sämmi [?], bau doch mal was" hatten beide keine pädagogisch wertvollen hinweise für ihre missratenen zöglinge auf der pfanne.
es war wie aus einem hartz IV-supernanny hilf-bilderbuch. [editorische notiz: zynismus darf in einigen fällen gebraucht werden und hilft, das leben angemessen zu beurteilen.]
das sind die momente, wo man einschreiten will und es doch nicht macht, weil ja eh alles zu spät ist.
die jungs tobten im zimmer herum, schrien sich und die eltern an, schlugen sich, zogen sich an den haaren, traten nach allem, was im weg stand, sprangen die wände hoch [!].
als die familie nach gefühlten drei stunden (wohl eher 15 minuten) endlich ging, atmeten alle anderen hörbar auf und schauten sich vielsagend an. im rausgehen trat der junge noch nach dem bücherregal und wurde dafür nicht etwa zurechtgewiesen, sondern noch belobigt: "mönsch, tschastin, du weißt auch nich wohin mit deine lange beine".

herrlich.
so wurde heute der freitag eingeläutet.
hör- und sprachtest des bienenkindleins heute beim hno übrigens ok.
wir atmen nochmal hörbar auf.

und jetzt ist wochenende!

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Lilypie Fünfter Ticker