Donnerstag, 4. September 2008

nicht zu fassen

eine freiberuflich berufstätige freundin von mir und mutter einer tochter arbeitet für einige wochen hier in der stadt. die tochter, 4, ist fröhlich, unkompliziert, sehr selbstständig.
nun brauchte meine freundin hier eine betreuungsmöglichkeit für ihre tochter.
sie hatte sie gefunden, und zwar in "unserem" kindergarten, den ich ihr wärmstens ans herz gelegt hatte. sie fuhr hin, unterhielt sich mit der leiterin, war begeistert. die leiterin sagte: wir deichseln das. für ein paar wochen ist das kein problem.
vor ein paar tagen nun stellte sich heraus: es ist doch ein problem.
weil die stadt, mal wieder, einfach nein sagt. weil es keine ausnahmegenehmigungen geben darf. auch nicht für ein paar wochen.
ich kann das alles nicht fassen, und es ist - spezifisch hier, in unserer lieblichen stadt - nur die spitze des eisbergs einer politik, die zwischen den zeilen zu verstehen gibt: du bist mutter? schön. du bist mutter und willst so bald wie möglich wieder vollzeit arbeiten? ok, wir werden dir das leben zur hölle machen!
das mag jetzt sehr polemisch daherkommen. aber es ist so, wie es ist.

und dann was ganz anderes:
hat jemand heute madame palin, die möchtegern-vize von mccain, gesehen? ich weiß nicht, aber wie da die schwangere tochter samt freund UND noch das behinderte baby nach ihrer rede präsentiert wurden - das fühlte sich alles sehr falsch an, da wurde ungeborenes und geborenes junges leben so stark instrumentalisiert, dass es weh tut.
(hier übrigens ein sehr interessanter artikel dazu.)
aber vielleicht empfinde ich das nur so, weil ich europäerin und keine amerikanerin bin.
aber liegen die politischen, ästhetischen und ethischen maßstäbe mittlerweile wirklich soo weit auseinander?

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ja, sie liegen sehr weit auseinander. Die sachlichen auch. Was ließ die gute Frau schnell verlautbaren, nachdem offensichtlich geworden war, dass MrMcSame sich nicht hinreichend über sie informiert hatte? Dass ihr Ehegatte schon einmal trunken am Steuer gesessen und sie ohne Angelschein geangelt hatte. Kindergarten oder Realität??

mother o'blog hat gesagt…

Nö, die deutschen Politiker machen das doch auch schon ganz gut und es wird mehr. Wir hängen in der PR eben etwas hinterher, aber warte es ab. Wie war das noch; einer unserer Politiker hat seinen Job mit grossem Tamtam hingeworfen und stand auf seinem Balkon mit seinem Kind in so knuddeligen Hasenfüssen. Süß! Ein solcher Vater, der muss wieder her …

Lilypie Fünfter Ticker