Montag, 18. September 2006

punktsiege gegen kleine trotzköpfe

nach zwei wochen des siechtums beginne ich damit, die wohnung wieder in einen bewohnungswürdigen zustand zu versetzen. ich arbeite mich zimmer für zimmer durch und hoffe, dass bis zum schwiegermütterlichen besuch am donnerstag alles wieder vorzeigbar ist.

das bienenkind ist wieder ganz gesund - was natürlich sehr erfreulich ist.

ansonsten kann ich verkünden: unser sohn ist nun im trotzalter angekommen! *bienenkönigin posaunt einmal kräftig und verzweifelt*
was unter anderem bedeutet, dass das essen zu einer art machtspiel zwischen uns, den besorgen eltern, und ihm, dem kleinen trotzkopf, geworden ist.
wenn so ein kleines hascherl, wie die österreichischen kollegen des bienenpapas liebevoll sagen, krank und dadurch appetitlos ist, tut man ja ALLES, um dem kind irgendwas irgendwie irgendwo zu verabreichen. man rennt pausenlos in die küche, um das nicht gewollte brot durch eine banane und die nicht gewollte banane durch ein müsli und das nicht gewollte müsli durch einen keks und den nicht gewollten keks durch einen apfel etc. etc. etc. zu ersetzen.
ich kann nur sagen: das rächt sich gerade bitterlich.
kaum sitzt das - mittlerweile ja wieder gesunde - bienenkindlein vor dem (mittags-, nachmittags-, abend-)tellerchen, fängt es an zu brüllen, zeigt mit dem zeigefinger in die küche und erwartet, dass wir ihm UNVERZÜGLICH etwas anderes bringen. das tellerchen wird WEIT weggeschoben, der trinkbecher mit unglaublicher energie richtung boden gepfeffert, schließlich das - wieder hingeschobene - essen zu boden geworfen.
nachdem wir das mehrfach erlebten (und auch noch bei lieblingsspeisen des kindleins), haben wir uns nun - nach lektüre zweier ratgeber - zu folgendem punkteplan entschlossen:
- alle mahlzeiten nur noch gemeinsam einnehmen
- dem kindlein während der mahlzeiten nicht zu viel beachtung schenken, aber auch in das gespräch einbeziehen (der schwerste teil, finde ich)
- essen als normale handlung verstehen und vorleben, nicht als leistung
- daher: das kind für handlungen, die mit essen zu tun haben, weder loben ("das hast du ja fein aufgegessen") noch tadeln ("du hast ja gar nicht aufgegessen!"). ersteres haben wir - das muss ich ehrlich zugeben - doch recht häufig gemacht und lassen es jetzt sein.
- WAS gegessen wird, bestimmen wir (EINE alternative darf angeboten werden, wird aber auch von uns ausgesucht)
- WIEVIEL gegessen wird, bestimmt das bienenkindlein
- WIE gegessen wird, bestimmt ebenfalls das kind - mit hilfestellung durch uns (ebenfalls gar nicht so leicht...)
- das bienenkindlein wird ab sofort dazu angehalten, selbst mit dem löffel zu essen (was bislang nur in einem rumgestochere endet, aber der knoten wird schon noch platzen)

bereits heute hielten sich - nach strikter einhaltung dieser regeln in den letzten tagen - die essens-quengelnörgeleien wirklich in grenzen. ich hoffe jedenfalls stark, dass wir die kurve kriegen...

3 Kommentare:

sebastianne hat gesagt…

...dass die trotzphase SO schnell beginnt... aber schön, dass du hier gleich die (hoffentlich) richtigen tipps gibst. die klingen auch so vernünftig, dass ich sie mir sicher merken werde. so circa noch 15 jahre vermutlich...

liebe grüße,
anne

bienenkönigin hat gesagt…

bitte, gern geschehen. ob es die richtigen tipps sind, muss erst noch verifiziert werden.

kinder bekommen möchtest du erst soooo spät???????
;-)

sebastianne hat gesagt…

ich warte auf (fremd)erfolge im bereich gentechnik...

Lilypie Fünfter Ticker