Sonntag, 25. Juni 2006

regentanz

zwei hitzematte tage im garten verbracht, verstandeslos, aber nicht sinneslos.
aha, jetzt regnet es.
nein, es gießt.
es schüttet.
es donnert.

gut, bevor ich den pc runterfahren muss, hier die serviceleistung für alle (jungen) mütter, der andere gedankenschub, der sich vor ein paar tagen eintritt in mein zugeklebtes gehirn verschaffte:
spätestens, wenn sie es nicht übers herz bringen, einen ganzen „tatort“ zu gucken, ohne nebenbei ein ganz, ganz kleines bisschen wäsche zu falten, wird es höchste zeit, den mütterlichen motor zu stoppen.
glückliche mütter tun ab und zu für fünf minuten gar nichts.
[…]
es sind genau diese fünf minuten, die wir immer schneller, besser und effektiver sind als der rest der welt.

[...]

wie es scheint, sind nur mütter in der lage, jede beliebige alltagssituation ins vokabular der selbstanklagen zu übersetzen:
"mein kind ist nicht im turnverein": mein kind wird motorisch nicht gefördert.
"mein kind ist im turnverein": mein kind kann seine kindheit nicht frei genießen, weil seine ehrgeizige mutter es mit terminen überfrachtet.
"henri darf sich ein eis kaufen": mein kind wird ungesund ernährt.
"henri darf sich kein eis kaufen": ich grenze mein kind gegenüber seinen freunden aus. es hat unter seiner engstirnigen mutter zu leiden.
[...]
müttern ist ein schlechtes gewissen offensichtlich angeboren. männer haben diese genetische ausprägung für selbstanklagen nicht.
akzeptieren sie ihr schlechtes gewissen als das, was es ist: ein von natur aus angelegtes phänomen. sobald die sache überhand nimmt, ist es gut, dagegen anzugehen, sich aber ganz davon befreien zu wollen, ist schlichtweg unrealistisch.
[...] mütterliche selbstzweifel helfen ihnen, genügend energie zu entwickeln, um sich auch in der hochphase ihrer magen-darm-grippe ins kulturzentrum zu schleppen, damit ihre tochter einen platz in der musikalischen früherziehung ergattert [...]
etc.

herrlich *ruft die bienenkönigin, nimmt sich jetzt eine mindestens halbstündige auszeit auf der - überdachten - terrasse und hört dem regen zu*

danke, s.

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